Montag

Ich bin auch hier ✖



Ich bin auch hier, stehe hier gegen den Regen.
Kannst du meine Stimme nicht hören? Wie ich gegen eine Wand laufe, wie wenig ich fühle.
Ich bin auch hier, im endlosen Fluss unserer Emotionen, treibe in mir, immer weiter weg von allem.
Ich brauche Jemanden der all meine Trauer hält, kann mich keiner sehen?
Ich brauche dich um dir etwas zu sagen, kann mir keiner helfen!
Kommst du um mich einzuholen, mir zu helfen? Ich warte hier auf dich.
Es ist schwer so viel Gewicht in einem reisendem Fluss zu tragen, bitte hol mich ein.

Dienstag

noch 27 Tage ✖

Morgen geht die Schule weiter...
Warum kann ich nicht einfach die Zeit stoppen und hier in meinem Bett an meinem Laptop bleiben?


Samstag

365 / 365 ✖

2015
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interessant, wie viel einem noch durch den Kopf geht, die letzten Stunden, Minuten bevor das Jahr zu ende ist! Ein kleines "was wäre wenn...?" hier und ein "ich hätte vielleicht doch...!" dort und schneller als sonst wird dir bewusst wie schnell die Zeit vergangen ist. 
All dieser Zeitdruck, der dich das ganze Jahr über verfolgt, es ist auch die Trauer, all der Momente die einem wie Sand durch die Finger gerinnt sind. Beim Rückblick sehen wir uns alle doch ein bisschen in dieser Alltags Routine, aus der wir doch nur raus wollen? 


Warum eigentlich kommt es mir so vor, dass die Zeit immer schneller läuft, die Erde, MEINE Erde sich immer schneller dreht? Wo sind die ganzen Vorsätze der letzten 18 Jahre hin? 
Wollte ich nicht mehr Zeit mit meiner Familie verbringen? Mehr Lesen und mehr Lachen? 
Wo sind all die guten Zeiten hin? An so erschreckend wenig erinnere ich mich, aber ich weiß, dass hinter allem so viel Dankbarkeit meinerseits steckte. Jetzt bin ich einfach nur noch da. 
Ist das also erwachsen sein? Momente nicht mehr genießen zu können, weil man zu viel Druck im Kopf hat? Das Leben geht einfach weiter und weiter und ich hasse mich manchmal selbst für meine Teilnahmlosigkeit und meine Gleichgültigkeit, meinen Stimmungs-Schwankungen.




Am 31.12. um kurz vor 12 besuchte ich meine Familie, gehetzt von der Party von der ich dort hin eilen musste. Noch Sekunden vor dem neuen Jahr, der Himmel weiß vom Asche-Nebel und das Feuerwerk immer aufgeregter und lauter, wurde mir bewusst was all dies eigentlich für eine Bedeutung hatte und da wollte ich eigentlich nichts anderes als bei all den Menschen zu sein, 
die ein Teil dieses Jahres waren, die, die ich verloren habe, die, die tausende Kilometer von mir entfernt sind die, die uns in den letzten Jahren verlassen haben und die, die immer noch einen Platz in meiner Welt haben. 
Um 00:00 Uhr aber war mir klar, dass ich diesen einen letzten Augenblick nichts ändern konnte.